Bettina Gronemeyer - Integrative Körperarbeit

BETTINA
GRONEMEYER

INTEGRATIVE KÖRPERARBEIT

SCHWINDEL UND TINNITUS

Hier einige Informationen über die Symptombilder, für die meine Arbeit eine Linderung schaffen kann:

SCHWINDEL

Nicht mehr im Gleichgewicht zu sein ist für unser Selbst-
verständnis mit dem wir uns im Schwerkraftfeld der Erde aufgerichtet haben ein schwerer Schlag. Da meine per-
sönliche gefühlte Sicherheit in allen Bereichen meines Seins als Grundlage dieses Selbstverständnis der Auf-
richtung im Raum braucht, ist Schwindel eine der am stärksten verunsichernden Symptome für die Orientierung im Alltag.

Um Gleichgewicht zu erzielen sammelt unser Gehirn viele Informationen aus unserer Umgebung und aus uns selbst. Diese vielfältigen Informationen von Augen, Ohren, Gleich-
gewichtsorgan, Organen, Muskeln, Gelenken, Haut etc. müssen verarbeitet werden, um darauf angemessen rea-
gieren zu können. Erst diese angemessene Reaktion zeigt an, ob wir im Gleichgewicht sind. Es ist schon ein Wunder der Natur mit welcher Selbstorganisation unser Organismus sich immer wieder in allen Bereichen in ein Gleichgewicht bringt. Denn Gleichgewicht bedeutet letztlich Anforderun-
gen von außen so begegnen zu können, dass wir unsere eigene innere Stabilität nicht verlieren, die wir für unsere organische Existenz benötigen.

Es gibt vielfältige Gründe aus dem Gleichgewicht zu ge-
raten, die so vielschichtig sein können, dass selbst ärzt-
liche Intervention nicht ausreichend Hilfe bieten kann. Eine große Unterstützung die den Schwindel nach wenigen Anwendungen verschwinden lassen kann, ist eine klare be-
wusste Neuordnung der Reaktionsmuster auf die veränder-
ten Bedingungen. Sinnvoll ist ein geschützter Raum, in
dem das Nervensystem die Möglichkeit einer angemessenen neuen Reaktion am Anfang mit therapeutischer Unterstüt-
zung bekommt. Da unser Nervensystem zur Selbstorganisa-
tion neigt und sie auch beständig sucht, werden diese er-
arbeiteten adäquaten Reaktionsmuster schnell konditio-
niert. Ich bin immer wieder erstaunt mit welcher Schnellig-
keit und Präzision unser Gehirn diese Selbstorganisation auch bei bleibenden organischen Schäden herzustellen vermag.

TINNITUS UND HÖRWAHRNEHMUNGSSTÖRUNGEN

Die Umwandlung von Luftschwingungen, die unser Gehirn als Töne/Klänge wahrnimmt ist ein hochkomplexer Vorgang mit vielen Parametern. Verändern sich diese, verändert sich auch unsere Hörwahrnehmung. Verkrampfte Muskeln um unser Hörorgan dem Ohr mindern zum Beispiel die eigene Schwingungsfähigkeit der Gehörknöchelchen, die wir zur Wandlung von der Luftschwingung in Eigenbewegung benötigen.

Jeder kennt das Phänomen nach starkem Lärm eine Weile schlechter zu hören oder sogar einen Tinnitus zu haben da unsere Muskeln im Mittelohr durch Anspannung dafür ge-
sorgt haben, dass die starken Schwingungen der Gehör-
knöchelchen nicht an unser empfindliches Innenohr weiter-
geleitet werden. Eine Art Eigenschutz, der nicht sofort nach dem Lärm wieder verschwindet sondern einige Zeit braucht, um auf das normale Anspannungsniveau zurück-
zukehren. Aber nicht nur Muskeln des Mittelohres beein-
flussen unsere Hörwahrnehmung.

Durch die Tuba auditiva mit ihren angreifenden Muskeln, die das Mittelohr mit dem Rachen verbindet, stellen auch die Spannungszustände dieser Muskeln im Rachenbereich unter anderem auch die Kaumuskeln eine Beeinflussung der Informationsverarbeitung fürs Hören dar. Nicht nur Muskeln verbinden unsere Sprechorgane mit dem Hörorgan. Die Er-
fahrung unseres Gehirnes ist, dass wann immer ich spreche auch das gesprochene Wort gehört wird. Deshalb sind die Nervenverbindungen dieser beiden Bereiche unmittelbar miteinander verschaltet.

Um aber sprechen zu können, muss das Gehirn zuerst "hören" können. Winzige Luftschwingungen als Sprache identifizieren, durch Beobachten unserer Umgebung um dann selbst die nötigen motorischen Schaltstellen an-
sprechen zu können, die Sprechen erst möglich machen. Lernvorgänge des Gehirnes ermöglichen diese Komplexität von Wahrnehmung und Handeln, die uns häufig nicht be-
wusst ist. Selbst die Informationsverarbeitung in unserem Innenohr ist auf diese Lernleistungen angewiesen.

Denn die äußeren Haarzellen der Gehörschnecke verstärken über Informationen aus dem Gehirn die Schallwellen von außen sehr gezielt hauptsächlich im Sprachbereich. Das heißt wir sind auf Empfang geschaltet auch wenn es im Moment nichts zu empfangen gibt. Da kommt eine Erinner-
ung des Rauschens eines Empfängers auf. In der Medizin wird diese Eigenerregung spontan, otoakustische Emission genannt. Allein die Tatsache dass wir in der Lage sind unser Innenohr selbst in Schwingung versetzen zu können, lässt uns die Tinnitusentstehung besser nachvollziehen.

Weil ein Großteil unserer Aufmerksamkeit im Alltag auf das Hören ausgerichtet ist, wird unser Gehirn dauernd auf Emp-
fang programmiert. Wer würde sonst im Schlaf noch den Wecker hören? Selbst in Ruhe gibt es nie vollkommene Stille. Reize von außen vermischen sich mit Reizen von innen. Schon die Klärung das ein Tinnitus ein Reiz von in-
nen ist, kann erleichternd sein. Mit guter Körperwahrneh-
mung kann der Entstehungsort in uns selbst geklärt wer-
den. Und mit bewusster Beeinflussung sogar geändert werden.

Viele Menschen mit denen ich gearbeitet habe, bewiesen mir dass es möglich ist Hören neu zu lernen und somit einen erlernten Tinnitus auch wieder zu verlernen! Unser Gehirn braucht nur die nötige Klarheit von Zuordnung die-
ses Reizes der als Tinnitus in unserem Verstehen landet, um ihn beeinflussen zu können. Der Weg über das Lernen, in meiner Behandlungsmethode über Körperbewusstsein, einen Tinnitus zu lindern oder sogar verschwinden zu las-
sen erfordert nicht weniger als die Neugier, die in uns von Geburt an wohnt:

Schwerpunkt Kiefer, Kopf und Hals

►  "Einer der zu sich kommt, indem er sich vernimmt."